Immer wieder habe ich mich gefragt, ob es Sinn macht, mehr oder weniger regelmäßig über meine sportlichen Ambitionen, meine Vorhaben oder was auch immer zu schreiben. Immerhin können diese Zeilen dann ja auch wirklich alle geneigten Leser erreichen. Was soll ich überhaupt schreiben? Wie wird das Feedback sein? Das sind nur zwei der vielen Fragen, die mir zwischenzeitlich durch den Kopf gegangen sind. Letztendlich denke ich, es wäre einen Versuch wert.
Wohl wissend, dass ein Blog nur vom Bloggen lebt, starte ich heute einmal mit einem Blick in meine derzeitige politische Gefühlslage (ich weiß, gefährliches Pflaster) und schließe mit einem Blick auf das Sportliche.
Was mich momentan ziemlich stark beschäftigt, ist die aktuelle politische Situation, in der sich das Land, dem ich stolz diene, auf jeglicher Ebene befindet. Egal, wohin man schaut, ob auf kommunaler Ebene oder in Berlin, die Luft ist dermaßen vergiftet, dass es, mir zumindest, schwer fällt, dem aktuellen Tagesgeschehen zu folgen. Ja, es gibt Tage, an denen ich sogar Nachrichten bewusst abschalte.
Aber woran liegt das?
Vorweg gesagt, ich bin Mitglied bei der aktuell wohl am meisten negativ belasteten, demokratischen Partei Deutschlands, den Grünen.
Es ist meine feste Überzeugung, dass die Zukunft unseres Landes nicht nur in einer florierenden Wirtschaft, sondern auch in einer stabilen und gerechten Sozialpolitik liegt. Und um einen Blick über den Tellerrand hinaus zu wagen: ich bin ebenso überzeugt, dass die Zukunft unseres Planeten - falsch, UNSERE Zukunft - nur mit einer ökologischen und nachhaltigen Politik gesichert werden kann. Krisen, Kriege und Konflikte der Zukunft werden zunehmend als Kämpfe um Ressourcen stattfinden. Bevölkerungsbewegungen werden sich immer mehr dahin orientieren, wo das eigene Überleben sichergestellt sein wird. Natürlich wird es, so wie heute auch schon, den einen oder anderen fehlgeleiteten Despoten geben, dessen verwirrte Hirnwindungen ebenso Konflikte schüren werden. Dennoch wünsche ich mir für meine (und Eure) Kinder eine gesicherte Zukunft auf einem (dann hoffentlich) ökologisch stabilen Planeten Erde.
Haltet Euch vor Augen, wir brauchen die Erde, sie kann aber ganz gut auch ohne uns...
Doch leider macht es heute keinen Spaß, nein, es ist vielmehr unglaublich anstrengend, für seine Überzeugung einzustehen.
Ich wünsche mir von ganzem Herzen, dass an Stelle von Polemik und Diffamierungen endlich wieder ein ordentlicher politischer Diskurs in die Politik einziehen. Es muss doch verdammt nochmal möglich sein, mit anderen Menschen über die aktuellen Themen zu diskutieren, ohne von Bots oder Schwurblern und Fehlgeleiteten gedisst und bepöbelt zu werden.
Abschließend ein kurzer Blick zurück in den kommunalen Mikrokosmos:
Köln hat gewählt, NRW hat gewählt, die Gewinnerinnen und Gewinner kommen ausschließlich aus dem demokratischen Parteienspektrum. Somit ist ein wichtiger Schritt getan, damit Gruppierungen, die, gerichtlich bestätigt, gegen unsere Verfassung sind, zunehmend in die Minderheit geraten und (hoffentlich bald) keine politische Rolle mehr spielen.
Darüber hinaus hoffe ich, dass die neuen Amtsinhaber es schaffen, mit den Partnern der Kommunalpolitik in Stadträten, Landräten und allen anderen politischen Organen, Politik zum Wohle der Bürger zu machen.
Für Köln wünsche ich mir, dass Millionengräber wie die Oper oder der Ausbau der NW-U-Bahn endlich geschlossen werden und keine neuen Löcher (noch eine U-Bahn, Abriss einer intakten Rheinbrücke) gegraben werden. Und natürlich muss die Gleueler Wiese erhalten bleiben. Ebenso wie die Merheimer Heide stellt sie einen unverzichtbaren Bestandteil der grünen Lunge Kölns dar und darf nicht zugunsten millionenschwerer Klientelpolitik zerstört werden.
Doch jetzt zu was Angenehmeren...
Lange ist es her, dass ich einmal zu meinen Kameraden bei der Bundeswehr sagte: "So nen Halbmarathon, dat kann doch jeder." Meine große Klappe sorgte damals für das erste Startticket beim Bonner Halbmarathon. Nachdem ich mich körperlich bei dem Rennen vollkommen übernommen hatte, folgten nach erfolgreicher Genesung dennoch ein weiterer Start in Bonn (damals virtuell wegen Corona) sowie mehrere Laufveranstaltungen bis zu 10 Kilometern Streckenlänge. Diese Laufveranstaltungen sind heute noch fester Bestandteil meines Jahresplans, auch wenn ich unter Umständen den einen oder anderen Termin auslassen muss.
Wirklich interessant wurde es jedoch, als mich meine bessere Häflte fragte, ob es nichts gäbe, was Schwimmen, Radfahren und Laufen zusammenführt: "Du läufst, du schwimmst und fährst Fahrrad... Mach doch mal alles zusammen...". Und schon war der Triathlon-Gedanke im Hirn verpflanzt. Und was soll ich sagen, dort ist er bis heute.
Wirklich ernst wurde es dann im Mai 2022 als ich meine erste Sprintdistanz in Buschhütten absolvierte; als Rookie in einem der wohl traditionsträchtigsten Rennen des deutschen Rennkalenders. Hatte ich mir zu viel vorgenommen? Schaffe ich die Distanz? Fragen über Fragen gingen mir bis kurz vor dem Rennen durch den Kopf. Und vor allem, packt der Körper das gesundheitlich? Immerhin hatte ich ja bereits einmal die Auszeit aufgrund zu hoher Belastung erzwungen. Und als ich dann direkt nach dem Start auch noch meine Uhr im Schwimmbecken von Buschhütten verloren hatte, musste alles nach Gefühl gehen. Die anschließende Fahrt auf der Hüttentalstraße - gesperrte Stadtautobahn - war einfach grandios, das Laufen war damals und wird bis heute wohl meine schlechteste Disziplin sein. Aber: der Körper hat gehalten, der Muskelkater blieb erträglich und mein Ego fühlte sich damals sowas von gestreichelt, einfach genial.
Bis heute stehen neben den regelmäßigen Laufveranstaltungen dann auch 2 Starts beim ELE-Triathlon in Gladbeck, ein Start in Siegburg sowie seit diesem Jahr der erste Freiwasser-Wettkampf in Hückeswagen im Kalender. Alles Sprintdistanzen, was die Qualität der Veranstaltungen jedoch keinesfalls schmälert. Ganz im Gegenteil, so bleiben die zeitlichen Aufwände - auch beim Training - immer in einem angemessenen Rahmen.
Doch das alles wäre nicht möglich gewesen, wenn meine bessere Hälfte nicht zu 100% zu meiner Verrücktheit gestanden hätte. Ohne ihre Unterstützung, egal ob als mentale Stütze oder als Bremse zur rechten Zeit, wäre dieser doch zeitaufwendige Sport nicht möglich; ganz zu schweigen von der absolut genialen Situation, in der ich mich als Soldat befinde. Immerhin sind wir verpflichtet, regelmäßig Sport zu treiben und unsere körperliche Leistungsfähigkeit auf einen vergleichsweise hohen Niveau zu halten.
Das Jahr 2026 wirft natürlich seine Schatten und die neuen Events werden sogar schon veröffentlicht. Wie gesagt, nicht jeder Termin wird wahr werden, die Planung ist erst einmal nur eine Terminsammlung möglicher Wettkämpfe innerhalb und auch außerhalb der Bundeswehr. Ihr könnt mein Sportjahr hier gerne weiter verfolgen.
Genießt Eure "Off-Season-Zeit" sofern Ihr sie schon habt und vor allem bleibt gesund.
So, ich hoffe, ich habe Euch mit dem ersten Beitrag nicht zu viel zugemutet. Ich freue mich auf einen fairen und regen Gedankenaustausch (hier und auf Social Media). Bis zum nächsten Beitrag.